Sicheres Arbeiten im Labor - Fachinformation

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Auch mögliche explosionsgefährliche Reaktionen bestimmter Stoffe müssen Sie kennen, um mit ihnen sicher umgehen zu können.

  • Flüssigkeiten, die zur Bildung Pop-up Buttonorganischer Peroxide neigen, müssen z.B. vor der Destillation auf Anwesenheit von Peroxiden untersucht und die Peroxide entfernt werden! Die Flüssigkeiten sind Pop-up Buttonlichtgeschützt aufzubewahren.
  • Da Alkalimetalle und deren Amide mit den Bestandteilen der Luft Pop-up Buttonhochreaktive Verbindungen bilden, müssen sie möglichst Pop-up Buttonunter Verschluss von Luft aufbewahrt werden.
  • Beim Umgang mit Pop-up ButtonPerchlorsäure muss sichergestellt sein, dass sich nicht Pop-up Buttonunkontrolliert explosive Perchlorate bilden können.
  • Acetylen darf auf keinen Fall mit Kupfer oder Kupferlegierungen in Berührung kommen, da sich explosionsfähige Kupferacetylide bilden können.
  • Auch bei Ammoniak oder rauchender Salpetersäure ist Pop-up ButtonVorsicht geboten.

organischer Peroxide

Zur Bildung von Peroxiden neigen zahlreiche organische Verbindungen, insbesondere auch Lösemittel. Dies sind z.B. Dekalin, Diethylether, Diisopropylether, Dioxan, Tetrahydrofuran, Cumol, ferner ungesättigte Kohlenwasserstoffe (wie Tetralin, Diene oder Aldehyde), Ketone und Lösungen dieser Stoffe. Manche dieser gebildeten Peroxide sind erschütterungsempfindlich.

lichtgeschützt

Flüssigkeiten, die zur Bildung organischer Peroxide neigen, sind insbesondere vor UV-Strahlung zu schützen.

Manche Peroxide werden aber auch im Dunkeln gebildet (z.B. die von Diisopropylether). Die betreffenden Flüssigkeiten müssen dann unter Sauerstoffabschluss bei regelmäßiger Kontrolle der Peroxidgehalte aufbewahrt werden.

hochreaktive Verbindungen

Kalium bildet z.B. gelb-orange Krusten, die aus dem extrem starken Oxidationsmittel Kaliumperoxid und aus Kaliumhydroxid-Monohydrat bestehen, das beim Erwärmen schlagartig sein Wasser abgibt und mit Kalium explosionsartig reagiert.

Beachten Sie auch, dass bei Bränden mit Alkalimetallen in keinem Fall Wasser als Löschmittel verwendet werden darf!

unter Verschluss

Die Oxidation kann durch Sperrflüssigkeiten wie Paraffinöl und eine zusätzliche Inertisierung verlangsamt werden. In Glasampullen unter Argon oder im Vakuum dicht abgeschmolzen sind die Metalle ohne Oxidation haltbar.

Siehe auch Kapitel C: Unfall mit alten Alkalimetallbeständen.

Perchlorsäure

Das Abrauchen von Perchlorsäure erfordert i.d.R. den Einsatz von speziellen Abzügen.

(Vgl. TRGS 526 und DGUV Information 213-850 „Sicheres Arbeiten in Laboratorien“, Abschnitt 5.1.3.4)

unkontrolliert

Dies ist z.B. bei einer Einwirkung von Perchlorsäure auf Holz (Labormöbel) möglich.

Vorsicht

Ammoniakalische silbersalzhaltige Lösungen müssen nach der Herstellung sofort weiterverarbeitet werden, da sich sonst ein hoch explosiver Niederschlag abscheidet.

Ammoniak darf auch nicht mit Apparatebestandteilen aus Silber oder mit Quecksilber in Kontakt kommen.

Rauchende Salpetersäure reagiert explosionsartig mit Aceton, Ethern, Alkoholen und Terpentinöl.

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