Um die Emission gefährlicher Mikrowellenstrahlung zu vermeiden, müssen die Abschirmungen und Dichtungen der Geräte
regelmäßig auf ihre Unversehrtheit überprüft werden. Beachten Sie, dass
Metalle als Antenne für die elektromagnetische Strahlung wirken und
Funkenbildung hervorrufen können.
Siedeverzüge müssen durch entsprechende
Sicherheitsmaßnahmen verhindert werden. Dies gilt besonders für die Herstellung von
Gelen. Reaktionsgemische mit ungleichmäßiger Erwärmung, müssen besonders intensiv
gerührt werden.
Machen Sie sich zusätzlich mit Maßnahmen des
Brand- und Explosionsschutzes vertraut und tragen Sie Ihre
persönliche Schutzausrüstung, um mögliche Unfälle zu verhindern.
Bieten Labormikrowellenöfen die Möglichkeit Apparaturen aus dem Innenraum herausragen zu lassen (z.B. Rückflusskühler), müssen Dämpfungselemente nach Angaben des Herstellers verwendet werden. Sie sind wie alle anderen herausführenden metallischen Leiter zu erden.
Funken entstehen durch die eingekoppelte Energie nicht nur beim Erhitzen von Metallen, sondern auch von Flüssigkeiten wie konzentrierter Natronlauge, Kupfer(II)-nitratlösung oder Salpetersäure.
Um Siedeverzüge zu verhindern, müssen die Heizleistung und die Heizdauer immer der Menge des zu erhitzenden Stoffes angepasst werden. Ist die Heizleistung oder -dauer gemessen an der Wärmekapazität des Stoffes zu hoch eingestellt, kann es bei Erschütterungen, z.B. bei der Entnahme durch Siedeverzug zu einem explosionsartigen Verdampfen oder Verspritzen bis hin zum Herausreißen der Tür der Mikrowelle kommen. Gegebenenfalls sollten Siedehilfen oder Rührer benutzt werden. Zu beachten ist, dass Labor-Mikrowellenöfen (z.B. als Aufschlusssysteme) gegenüber herkömmlichen Haushaltsgeräten grundsätzlich eine bessere Dosierung der eingestellten Heizleistung anbieten.
Durch die schnelle Heizleistung der Mikrowellengeräte können Zersetzungsreaktionen sehr viel rascher auftreten und zur Bildung gefährlicher Reaktionsprodukte oder zum Druckaufbau durch Gasbildung führen.
Reaktionsgemische ohne Lösemittel oder mit Abscheidungen metallischer Filme können außerdem Gefäße schmelzen oder sie zum Bersten bringen.
Beachten Sie die Brand- und Explosionsgefahren, die bei der Handhabung bestimmter Stoffe im Ofenraum auftreten können. So ist z.B. auch eine Erhitzung von Feststoffen wie Kohlenstoff bis zur Entzündungstemperatur möglich!
Beispiele für mögliche Explosionsgefahren:
Explosionsgefahr | Schutzmaßnahmen |
Entweichen von brennbaren Flüssigkeiten oder Gasen aus geschlossenen Gefäßen |
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Freisetzung von Wasserstoff bei Aufschlüssen in Säure |
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Stulpenhandschuhe und eine Schutzbrille oder ein Gesichtsschutzschirm schützen Sie vor verspritzendem Material und möglichen Verbrennungen oder Verätzungen.
Beachten Sie außerdem, dass bei austretender Strahlung besonders die Augen gefährdet sind und bereits bei einer geringen Erwärmung über die normale Körpertemperatur irreparable Schäden davontragen können!