Ein Stoff, der aufgrund seiner Kennzeichnung harmloser erscheint, kann trotzdem hinsichtlich seiner Handhabung gefährlicher sein als der andere.
Dimethylsulfat wird z.B. als sicher krebserzeugend eingestuft. Es liegt nahe, diesen Stoff durch das nur unter Verdacht stehende Iodmethan zu ersetzen. Iodmethan hat allerdings bei 20 °C schon einen Dampfdruck von 438 mbar, Dimethylsulfat dagegen nur 0,6 mbar. Ist die Methylierungs-Reaktion exotherm, besteht die Gefahr, dass das Iodmethan (Siedepunkt = 42 °C) entweicht und gasförmiges Iodmethan zu einer größeren Gefährdung führt als Dimethylsulfat in Lösung. Ob eine Substitution sinnvoll ist, muss deswegen im Einzelfall abgewogen werden.
Hilfestellungen zur Substitutionsprüfung finden Sie in der TRGS 600 „Substitution”.